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Fördermöglichkeiten

für landwirtschaftliche Betriebe für jagdlich interessante Flächen über KULAP:


B34 - Gewässer- und Erosionsschutzstreifen

  • 6 - 30m Grünstreifen entlang von Seen, Flüssen, Bächen
  • Periodisch wasserführende Gräben
  • erosionsgefährdete Hangflächen am Fuß- und Hangbereich quer zum Hang
    (Lage und Größe ist mit jeweiligem AELF abzustimmen)
  • keine Düngung (außer Kalk) und Pflanzenschutz
  • min. eine Nutzung (mulchen, mähen, beweiden)
  • keine Fünfjahresefrist zur Dauergrünlandsentstehung
  • Maßnahmen evtl. mit ÖVF verknüpfbar


920 €/ha


B36 - Winterbegrünung mit Wildsaaten

  • max. 10 ha (+/- 20%)
  • Aussat bis spätestens 1. Oktober mit 5 möglichen Mischungen
  • Kein chemischer Pflanzenschutz zur Beseitigung des Aufwuchses
  • Bodenbearbeitung ab 15. Februar
  • Als ÖVF möglich


120 €/ha
90 €/ha
in Kombination mit B 10


B41 - Extensive Grünlandnutzung an Waldrändern

  • Nutzungsverbot bis 1. Juli
  • Nutzung bis spätestens 15. November
  • Unmittelbar an Wald angrenzend
  • max. 3ha je Betrieb, min. 0,2 ha je Wiese


250 €/ha


B47 - Jährlich wechselnde Blühflächen

  • jährliche Neuansaat mit speziellem Saatgut gemäß "Qualitätsblühmischung Bayern"
  • bis 1. September keine Befahrung oder Nutzung erlaubt
  • Im Grundantrag jährlich anzuzeigen
  • max. 3ha je Betrieb (+/- 20%)
  • mit ÖVF kombinierbar


600 €/ha


B 48 - Blühflächen an Waldrändern und in der Feldflur

  • Ansaat mit speziellem Saatgut gemäß "Qualitätsblühmischung Bayern"
  • Während des Verpflichtungszeitraums kein Befahren oder Nutzen der Fläche erlaubt
  • 0,2 - max. 3 ha je Betrieb
  • mit ÖVF kombinierbar


600 €/ha bis EMZ 500
15 €/ha je weitere 100 EMZ


B49 - Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen

  • nach Absprache mit AELF


2,7 €/m²


Miscanthus & Durchwachsene Silphie

ÖVF Faktor 0,7


 

Wildtier des Jahres 2023: der Gartenschläfer (Eliomys quercinus)

 

Das Tier des Jahres 2023 ist der Gartenschläfer. (Foto: iStock/slowmotiongli)
 

Die Deutsche Wildtier Stiftung ernennt den Gartenschläfer (Eliomys quercinus) zum Tier des Jahres 2023. Er ist ein eher unbekanntes Familienmitglied der Bilche, zu denen auch der Siebenschläfer, die Haselmaus und der sehr seltene Baumschläfer gehören. Einst in vielen Landesteilen verbreitet, steht das Nagetier inzwischen als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste Deutschlands. Der Gartenschläfer war eines von drei Säugetieren des Lebensraumes Wald, das die Stiftung ihren Spenderinnen und Spendern zur Wahl gestellt hatte. Mit dem Titel „Tier des Jahres“ möchte die Stiftung auf diese faszinierende und bedrohte Art aufmerksam machen, um so zu ihrem Schutz beizutragen.

Schwarze Augenmaske, langer Schwanz und große Ohren – das sind die drei charakteristischsten Merkmale des gut faustgroßen Pelzträgers. Er ist ein Kletterkünstler, Winterschläfer und ein echter Allesfresser. Der Gartenschläfer lebt gerne in unseren Parks und Gärten – in Südwestdeutschland sind sie seine Hauptverbreitungsgebiete. Dort verkriecht er sich in Hecken, Mauerspalten, Schuppen oder Nistkästen. Und so kann man seine Zorro-Maske manchmal sogar auf dem Balkon entdecken. Allerdings nur nachts, denn das Tier des Jahres 2023 verschläft seine Tage und ist nur in der Dunkelheit aktiv. Sein Winterschlaf dauert rund sechs Monate und seine Körpertemperatur sinkt dann bis auf rekordverdächtige -1 Grad. In Spanien, wo der Gartenschläfer ganzjährig Futter findet, muss er – wenn überhaupt – nur kurz in den Winterschlaf gehen; dafür hält er dort in trockenen Sommern ohne Nahrung schon mal eine mehrtägige Siesta.

Ursprünglich war der maskierte Schläfer in vielen struktur- und felsreichen Mittelgebirgen beheimatet – in diesen natürlichen Lebensräumen gibt es ihn heute nur noch im Harz, im Schwarzwald und in Bayern. Dort findet er ausreichend Versteckmöglichkeiten in Felsspalten, Baumhöhlen oder Totholz und dazu seine Lieblingsnahrung wie Käfer und Tausendfüßer. Wichtig ist für ihn zudem eine deckende Kraut- und Strauchschicht, in der er auch pflanzliche Nahrung wie Wildfrüchte und Beeren findet und sich vor allem gut vor seinen Feinden wie Füchsen, Mardern und Eulen verstecken kann. Da diese vielfältigen Strukturen in unseren Wäldern selten geworden sind, sind die Gartenschläfer-Bestände in natürlichen Lebensräumen sehr stark rückläufig. In Siedlungsbereichen lauern dagegen ganz andere Gefahren wie offene Regentonnen, Rattengift oder hungrige Hauskatzen auf ihn. Insgesamt ist das Verbreitungsgebiet des Gartenschläfers in Europa in den letzten 30 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft.“

Die Deutsche Wildtier Stiftung möchte nicht nur die Aufmerksamkeit auf dieses bedrohte Tier lenken, sondern auch dabei helfen, wenigstens einige der noch bestehenden Geheimnisse rund um den Bilch zu lüften“, sagt Julia-Marie Battermann, Bilch-Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn je mehr wir über den Gartenschläfer wissen, umso besser können wir ihn schützen. Deshalb wollen wir Forschungsprojekte unterstützen, die die Ansprüche des Gartenschläfers untersuchen, um so Maßnahmen für seinen Fortbestand in Deutschland entwickeln zu könne."


Lesen Sie in unserem Steckbrief alles über das Tier des Jahres 2023: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/gartenschlaefer.

 

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

 


Vogel des Jahres 2023: Das Braunkehlchen

 

Braunkehlchen - Foto: Frank Derer
 

„Es lässt sich nicht verkennen, dass die Wiesenschmätzer langweiliger sind als andere Arten der Familie; immerhin aber gehören sie zu den muntersten, bewegungslustigsten, unruhigsten und hurtigsten Vögeln unseres Vaterlandes.“ So steht es im Klassiker „Brehms Tierleben“. Und jetzt ist es unsere Aufgabe, den Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen, doch spannend zu machen.

Bei der diesjährigen öffentlichen Vogelwahl entfielen 43,5 Prozent der Stimmen auf den 12 bis 14 Zentimeter kleinen und 15 bis 24 Gramm leichten Vogel – damit lag er sehr deutlich vorne in der Gunst der Wähler*innen. Ob ein Mitleidsbonus bei diesem Ergebnis eine Rolle gespielt hat? Möglich wäre es, ist das Braunkehlchen doch stark gefährdet und steht fast in ganz Europa auf der Roten Liste. Seine Bestandszahlen sind auch in Deutschland jährlich rückläufig.

Nur echt mit weißer Augenbinde

Auch wenn der kleine Vogel nicht mit auffälligem Gefieder punkten kann, ist er dennoch sehr hübsch anzusehen. Er trägt eine Augenbinde, einen sogenannten Überaugenstreif. Diese weiße Binde hat ihm unter Ornithologen den Kosenamen „Wiesenclown“ eingebracht. Die Kehle und die Brust sind orangebraun gefärbt, der Rücken ist braun mit dunklen Flecken. Die Weibchen sind wie bei fast allen Vogelarten etwas dezenter, heißt bräunlicher, gefärbt. Fliegen Braunkehlchen auf, blitzt die weiße Schwanzbasis hervor.

Häufig verweilen die zierlichen Vögel auf einem Zaunpfahl, einer hohen Staude, einer Distel oder einem Schilfhalm und starten von hier aus ihre Jagdflüge. Ruhig sitzen sieht man sie selten, ähnlich wie Rotkehlchen „knicksen“ sie oft und wippen mit dem Schwanz. Das ändert sich, wenn ein Greifvogel am Himmel auftaucht. Mit einem Trick versucht das Braunkehlchen dann, sich durch Erstarren in gestreckter Haltung unsichtbar zu machen: Es nimmt eine sogenannte „Pfahlstellung“ ein und hofft – derart unbeweglich und farblich mit der Umgebung verschmolzen –, von Bussard, Rotmilan und Co. übersehen zu werden.

Winterquartier tropisches Afrika

Umso mehr in Bewegung sind die Braunkehlchen während des Vogelzugs. Sie verbringen die kalte Jahreszeit im tropischen Afrika, in den Savannen und Grasländern südlich der Sahara, und sind daher Langstreckenzieher. Mehr als 5.000 Kilometer haben sie hinter sich, wenn sie im April zurück aus dem Winterquartier nach Deutschland kommen. Wie viele andere Zugvögel auch fliegen Braunkehlchen nachts, tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus.

Bei uns angekommen halten sie nach blütenreichen Wiesen und Brachen Ausschau, um hier in Bodennestern zu brüten. Solche Landschaftsformen verschwinden jedoch immer mehr, weshalb der Bestand seit Jahrzehnten weiter abnimmt.

 

Im Nordosten fühlt sich das Braunkehlchen wohl

Das Braunkehlchen ist ein echter Europäer. Mehr als 75 Prozent der Weltpopulation leben auf unserem Kontinent. Das sind schätzungsweise 5,4 bis vielleicht sogar 10 Millionen Brutpaare, wovon mehr als die Hälfte in Skandinavien und Russland – dem Kerngebiet der Verbreitung dieser Art – vorkommt. Der Bestand in Deutschland bewegt sich zwischen 19.500 und 35.000 Paaren, die meisten davon sind in Mecklenburg-Vorpommern zu finden. Aber grundsätzlich kommt es fast überall in Deutschland vor, da es sich sowohl im Tiefland als auch im Mittelgebirge wohlfühlt. Sogar auf dem Tempelhofer Feld mitten in Berlin wurden schon brütende Braunkehlchen gesichtet.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2023/32601.html

 

 


Baum des Jahres 2023: Die Moor-Birke (Betula pubescens)

 


Die Moor-Birke, Baum des Jahres 2023 / Bildautor: Rudolf Fenner

Der Baum des Jahres 2023 ist eine typische Art der Moore: Weithin sichtbar, mit ihren weißen Rindenpartien und den lichten, hellgrünen Baumkronen, bildet die Moor-Birke oft die einzige Baumvegetation in den wertvollen Sonderstandorten. „Moore sind für die Bindung von CO2 wichtig und ein Zuhause für seltene Arten“, erklärt Stefan Meier, Präsident der Baum des Jahres Stiftung.

Text:  Dr. Rudolf Fenner 

Es wird wohl nur wenige geben, die eine Birke nicht sofort erkennen. Zu einzigartig, zu auffällig und schön sind ihre glatten, weithin sichtbaren weißen Rindenpartien und ihre lichte, frischgrüne Laubkrone. Sie ist ein Sinnbild des Frühlings. Zum Ausschmücken aller kirchlichen Festtage in dieser Jahreszeit – Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnahm – werden gern Birken genommen. Auch der noch heute in vielen mitteleuropäischen Ortschaften alljährlich aufgestellte Maibaum oder der beim Richtfest in den Dachstuhl gestellte Richtbaum ist häufig eine Birke. Doch Achtung: Es gibt zwei zu Bäumen heranwachsen- de Birkenarten in Mitteleuropa – die Moor- und die Sand- Birke. Beide zu unterscheiden ist allerdings nicht ganz leicht. Selbst der große Pflanzensystematiker Carl von Linné ging noch Mitte des 18. Jahrhunderts davon aus, dass es lediglich eine einzige baumförmige Birkenart in Europa gibt.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Moor-Birke umspannt fast den halben Globus. Es reicht von Süd-Grönland über Island und Nordeuropa bis nach Ostsibirien hinein. Obwohl also eher ein Baum der Taiga, so ist sie durchaus auch im milderen Klima südlich dieser nordischen Wälder zu Hause. Nur in Südeuropa – südlich der Pyrenäen und der Alpen – und in den asiatischen Steppengebieten fehlt sie. Ihre Stärke steckt tatsächlich in ihrer ungewöhnlich hohen Kältetoleranz. In den nordischen, den sogenannten borealen Wäldern, ist sie eine der wenigen waldprägenden Baumarten bis hin zu reinen Moor-Birkenwäldern. Im Norden Skandinaviens und in Nordwest-Russlands bildet die Moor-Birke sowohl in den Bergen als auch nach Norden zur Tundra hin die Baumgrenze. Auch in den alpinen Gebieten Mitteleuropas klettert die Moor-Birke mehr als 2000 Meter bis zur Baumgrenze hoch. Das Verbreitungsgebiet der Sand-Birke überschneidet sich in weiten Teilen mit dem der Moor-Birke. Es reicht allerdings nicht ganz so weit nach Norden, dafür aber weiter nach Süden in den mediterranen Raum hinein.

 

Quelle und weitere Informationen:
https://baum-des-jahres.de

 

 

 

 

 

 

Wildlebensraumberater
Dominik Fehringer

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